Rendsburg feierte am zweiten Augustwochenende eine doppelte Premiere: Zur 25. Ausgabe des SH Netz Cups starteten erstmals auch Frauenteams auf dem Nord-Ostsee-Kanal – und sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern ging der Sieg an Deutschland.
Am zweiten Augustwochenende kamen einige der besten Ruderer der Welt nach Rendsburg an den Kreishafen, um hier beim härtesten Ruderrennen der Welt – dem SH Netz Cup – gegeneinander anzutreten.
Traditionell werden die Bahnen für den Rudermarathon über einen Ergo-Wettkampf vergeben. Die Siegerinnen und Sieger dürfen ihre Bahn frei wählen:
- Männer: GER1 1:19,8 min – GER2 1:21,7 min – GBR 1:22,5 min – NED 1:24,0 min
- Frauen: GER 1:32,2 min – GBR 1:33,8 min – NED 1:34,4 min
Mit den Siegen im Ergo-Wettbewerb hatten sowohl der deutsche Männer-Achter GER1 als auch der deutsche Frauen-Doppelvierer das Recht, sich die beste Bahn für den Marathon am Sonntag auszusuchen.
Am Samstag ging es in beiden Bootsklassen über die 350m-Sprintstrecke. Hier bestimmte das deutsche Frauen-Quartett vom ersten Schlag an das Tempo und ließ der internationalen Konkurrenz keine Chance. In 57,88 Sekunden erreichte das Boot das Ziel vor den Niederlanden (59,41) und Großbritannien (1:00,79). Bemerkenswert: Im niederländischen Boot saß eine Olympiasiegerin – gegen die geschlossene Leistung des DRV-Quartetts konnte jedoch auch sie nichts ausrichten.
Den Sieg auf der 12,7 Kilometer langen Strecke holten sich jeweils die Teams aus Deutschland. Auf der 12,7 Kilometer langen Strecke von Breiholz nach Rendsburg – dem längsten Wettbewerb seiner Art weltweit – setzten sich bei den Männern der Deutschlandachter (36:41 Min.) vor dem zweiten deutschen Team (37:00 Min.), Großbritannien (37:41 Min.) und den Niederlanden (38:46 Min.) durch. Bei den Frauen siegte der deutsche Doppelvierer (42:28 Min.) vor den Niederlanden (42:55 Min.) und Großbritannien (43:11 Min.).
Cup-Organisator Florian Berndt freute sich, zum Jubiläum erstmals auch die Frauen-Doppelvierer in Rendsburg begrüßen zu können. „Das zu koordinieren, war durchaus ein Wagnis. Aber es hat hervorragend geklappt“, sagte er im Nachgang. Die Frauen aus dem deutschen Doppelvierer mit Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Lisa Gutfleisch und Pia Greiten kannten den SH Netz Cup natürlich bereits, haben ihn immer aus der Ferne verfolgt und sich trotz der enormen Streckenlänge sehr auf ihre erste Teilnahme gefreut. „Das war heute schon eine kleine Challenge“, so Sarah Wibberenz während der Siegerehrung nach dem Rudermarathon. „Aber wir haben viel mehr Spaß gehabt als wir zuerst dachten.“
Rund 80.000 Zuschauer besuchten das sportliche Großereignis über die drei Tage und verfolgten das Rennen entlang der gesamten Strecke und im Rendsburger Kreishafen – bei freiem Eintritt. Neben den Ruderwettbewerben sorgten acht Live-Acts, darunter Chris Norman und Max Giesinger, für Festivalstimmung. Sportlich bot das Rahmenprogramm weitere Höhepunkte: der elfte SparkassenCanalTriathlon, der Drachenboot-Cup und der packende Ergo-Atemschutz-Cup der Freiwilligen Feuerwehren in Vollmontur.
„Wir hatten ein tolles Programm an allen drei Tagen. Das Publikum war klasse, hier herrschte überall sehr gute Stimmung. Das melden uns auch die Sportler immer zurück. Sie kommen gern an den Nord-Ostsee-Kanal“, resümiert Florian Berndt, Geschäftsführer der Canal-Cup Projekt GmbH. „Seit vielen Jahren wird diese Veranstaltung durch eine breite Helferbasis getragen. All diesen Menschen möchte ganz besonders danken. Wir hatten ein fantastisches Jubiläum.“
Autor: Thomas Palm/rudern.de
Bilder: rudern.de