Von der Ruder WM 2025 in Shanghai

Es sollte ein heißer Kampf um den Titel und die Medaillen im Finale des Frauen-Doppelvierers werden, bei dem Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Lisa Gutfleisch (Heidelberger Ruderklub) und Pia Greiten ein gewichtiges Wort mitsprechen wollten. „Die Medaille ist unser Ziel, die haben wir nach wie vor im Blick. Wir werden das Finale so angehen, dass wir es gewinnen können“, sagte Schlagfrau Pia Greiten. Und Lisa Gutfleisch toppte. „Wir müssen mutig sein und werden im Endspurt um unser Leben fahren“.

Gesagt, getan!

Nach einem guten Start fast aller Boote übernimmt die Niederlande die Führung und baut diese bis zur 500 m-Marke auf fast eine Länge aus, gefolgt von Rumänien, Deutschland und Großbritannien. Kurz vor der 1000 m Marke legen sich die schwach gestarteten Britinnen vors deutsche Boot und greifen die führenden Niederlande an, kommen aber nicht vorbei. Im Endspurt kommen die Rumäninnen stark auf, aber auch das deutsche Quartett gibt wie angekündigt Vollgas.

Auf dem Siegersteg standen damit nach dem A-Finale des Frauen-Doppelvierers die gleichen Nationen wie letztes Jahr bei den Olympischen Spielen in Paris. Ebenso wie die Bootsbesatzungen veränderte sich aber auch die Medaillenverteilung. Gold ging dieses Mal an die Niederlande (6:32,92 Minuten), gefolgt von Großbritannien (6:43,52). Für Deutschland (6:36,00) gab es wie in Paris Bronze, das Ziel einer Medaille war damit erreicht. Die Hoffnung der Athletinnen, vielleicht sogar um den WM-Titel mitzumischen, erfüllte sich angesichts der Klasse der Gegner nicht, auch wenn die deutsche Mannschaft ein top Finale zeigte und die Abstände knapp hielt. Der Bronze-Rang wurde gegen den Endspurt von Rumänien, das Vierter wurde (6:37,38), verteidigt. Neuseeland und Kanada fielen im Finale deutlich ab.

Erschöpft, aber sehr glücklich wurde das Rennen dann auch nach der Siegerehrung analysiert: „Ich bin sehr stolz auf uns. Wir wären gerne um mehr gefahren, haben aber alles auf dem See gelassen und können sehr zufrieden sein“, sagte Schlagfrau Pia Greiten, und Lisa Gutfleisch ergänzte: „Wir mussten uns die Medaille hart erarbeiten, es war kein leichtes Spiel. Darauf können wir alle stolz sein.“

Und Trainer Marcin Witkowski sagte: „Wir können insgesamt glücklich sein, dass wir es wieder auf das Podium geschafft haben. Zu Beginn des letzten Olympiazyklus sind wir vom zwölften Platz in der Weltrangliste gestartet. Deshalb Glückwunsch an die Mannschaft: Wir gehören zur Weltspitze.“

Nach den Finalrennen am Donnerstag konnte sich der deutsche Frauenachter überraschend deutlich für das A-Finale am Samstag qualifizieren und wollen nach dieser guten Performance eine Medaille. Überraschend dagegen war das deutliche Ausscheiden des Männerachters, der sehr früh unter Druck kam und nicht an die gute Form der vergangenen Weltcups anknüpfen konnte. In den deutschen EInern kämpfen Oliver Zeidler und Alexandra Föster am Freitag in schweren Halbfinals um die Qualifikation für die A-Finals, die beide am Sonntag stattfinden.

Autor:                Thomas Palm, rudern.de

Foto:                  mein ruderbild.de

v.l.n.r.: Pia Greiten, Lisa Gutfleisch, Frauke Hundeling und Sarah Wibberenz (Osnabrücker RV, Heidelberger RK,  Deutscher RC und RC Havel Brandenburg)