Von der Ruder WM 2025 in Shanghai

Auf den Punkt topfit zeigte sich der deutsche Frauen-Doppelvierer mit einem zweiten Platz im gestrigen zweiten Vorlauf nach einem spannenden Duell mit den Niederlanden. Ein Rückstand von nur 1,11 Sekunden war Grund zur Freude für Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Lisa Gutfleisch und Pia Greiten (RC Havel Brandenburg, Deutscher RC, Heidelberger RK und Osnabrücker RV). Wobei das deutsche Quartett mit einem Sieg gegen den Olympia-Zweiten natürlich gerne ein noch deutlicheres Zeichen fürs A-Finale am Donnerstag gesetzt hätte.

Großes Lob kam aber vom Trainer: „Ich lobe die Mannschaft selten, aber heute war es ein sehr gutes Rennen“, sagte Marcin Witkowski. „Ich hatte Angst, dass der leichte Seitenwind unsere Pläne durchkreuzen könnte. Umso glücklicher bin ich, dass wir im Finale sind. Der sehr gute Start ins Rennen hat gezeigt, dass wir gut daran gearbeitet haben.“ Für die Medaillen-Vergabe am Donnerstag ist Witkowski jetzt optimistisch: „Der Stress des ersten Rennens nach der langen Regatta-Pause ist nun weg, es kann jetzt nur noch besser werden.“

Und so sehen es auch die deutschen Athletinnen um Lisa Gutfleisch: „Wir sind sehr schnell losgefahren. Die zweite Rennhälfte war nicht schlecht, aber vielleicht kann es jede von uns im A-Finale noch einen Tick besser machen. Da wird die Situation dann auch anders sein: nicht Außenbahn gegen Außenbahn wie heute, sondern die Besten nebeneinander. Wir hatten heute die zweitschnellste Zeit, wir können uns fürs Finale alles zutrauen.“  Und erst in diesem Rennen geht es ja um die Medaillen

Als Drittplatzierter schaffte es auch Neuseeland über die Zeit ins A-Finale. Im ersten Vorlauf gab es den erwarteten Sieg für Olympia-Sieger Großbritannien vor Rumänien. Als Dritter schaffte Kanada über die Zeit den A-Finaleinzug, der Endspurt der Schweiz reichte nicht mehr.

Am Donnerstag geht’s um 8h58 MESZ dann um die Medaillen. Und die deutschen Frauen sind optimistisch: „Wir haben gezeigt, dass wir vorne mitfahren wollen und es auch können“. Bei der Europameisterschaft und beim Weltcup in Varese belegte der Doppelvierer jeweils Rang zwei, in Luzern gewann er das Weltcup-Rennen. Die WM-Favoriten Großbritannien (mit zwei Ruderinnen aus dem Olympiasieger-Boot) und Niederlande (mit einer Ruderin aus der Silber-Besatzung) waren in der Schweiz allerdings nicht am Start. Dennoch haben die Relationsrennen zum Abschluss der Vorbereitung in Ratzeburg bewiesen, dass die Arbeit an einer „starken und schnellen ersten Rennphase“ erfolgreich war.

Autor:                Thomas Palm, rudern.de

Foto:                  rudern.de