Erster Platz beim Weltcup in Luzern (27. – 29.6.2025)

Diesmal gab es zwei Titel bei den olympischen Bootsklassen und einige starke vierte Plätze beim Ruder-Weltcup in Luzern. Die Boote der deutschen Nationalmannschaft nehmen in Vorbereitung der diesjährigen Ruder WM in Shanghai im September weiter Fahrt auf.  Nach dem überzeugenden Start-Ziel-Sieg der deutschen Doppelvierer-Frauen konnte auch der Deutschland-Achter gewinnen. Drei Jahre musste dieses Boot auf einen Sieg warten, doch in Luzern war es dann endlich soweit: in Abwesenheit des britischen Achters übernahm das Boot aus Australien die Führung, im dritten Streckenviertel boten dann aber die deutschen Ruderer die schnellere Performance und kämpfte sich Zentimeter um Zentimeter an den Australiern vorbei an die Spitze des Feldes um am Ende einen Vorsprung von 1,5 Sekunden nach einem kräftezehrenden Rennen heraus zu fahren. Auf den weiteren Plätzen folgten Rumänien, Polen, China und die USA. Starke vierte Plätze am Finaltag gab es durch den deutschen Frauen-Achter, den Männer-Doppelvierer und Marc Weber im Einer.

Die gebürtige Heidelbergerin Juliane Faralisch startete erstmalig nach einem Trainingswochenende mit Alexandra Föster im Doppelzweier. Nach einem nicht optimalen Vorlauf, ihrem ersten gemeinsamen Rennen, überzeugten sie allerdings im Halbfinale mit einem ersten Platz. Im Finale konnten sie dann noch nicht um die Medaillen mitfahren, sie wurden sechste, allerdings mit einem Rückstand von nur 5 Sekunden auf die siegreichen Chinesinnen.

Der deutsche Frauen-Doppelvierer hatte sich nach 2 zweiten Plätzen bei der EM in Plovdiv und dem Weltcup in Varese etwas vorgenommen. In Abwesenheit der starken Boote aus Groß-Britannien und den Niederlanden wollten sie es von Anfang an wissen. Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Lisa Gutfleisch und Pia Greiten (RC Havel Brandenburg, Deutscher RC, Heidelberger RK und Osnabrücker RV) fuhren selbstbewusst im Vorlauf wie auch im Finale auf Sieg. „Wir hatten uns vorgenommen, unsere Stärken über das gesamte Rennen auszuspielen. Das ist uns auch gelungen“, sagte Pia Greiten, die nach dem Test in Varese wieder den Platz mit Lisa Gutfleisch tauschte und auf Schlag zurückkehrte. Nach einem etwas verspäteten Start, das Kommando war nicht zu hören, übernahm das deutsche Quartett aber schnell die Führung vor Rumänien und baute diese bis ins Ziel auf 3,5 Sekunden aus. Auf den weiteren Plätzen folgten Polen, Tschechien, Schweiz und China. Lisa Gutfleisch sagte nach dem Rennen euphorisch: „mit diesem Ergebnis sind wir sehr zufrieden, gewinnen macht doch am meisten Spaß und das noch auf dem legendären Rotsee“.

Cheftrainer Schwarzrock stöhnte: „drei Regatten innerhalb von vier Wochen“ – das hat der DRV-Cheftrainer bei all seiner Erfahrung noch nicht erlebt und tut sich ein wenig „schwer, diese Terminfindung zu verstehen“. Nach der Europameisterschaft in Plovdiv und dem Weltcup in Varese nun also der renommierte Rotsee in Luzern – die zweite und in diesem Jahr schon letzte Weltcup-Station. Zehn lange Wochen, angefüllt mit viel Training und der Teilnahme der kompletten Nationalmannschaft an den Finals in Dresden, sind es dann noch bis zur Weltmeisterschaft in Shanghai.

Und dann kommt ja noch Olympiasieger Oliver Zeidler zurück. Auch in der nacholympischen Saison wollte Zeidler eigentlich das komplette internationale Wettkampfprogramm bestreiten. Doch sein Stundenplan an der IMD-Wirtschaftshochschule in Lausanne, macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Die Taktung dort ist eng, in nur einem Jahr will Zeidler seinen Master in Business Administration erwerben. Die Europameisterschaft in Plovdiv überschnitt sich mit einer Klausuren-Woche an der Uni, wo Zeidler zwei Arbeiten schreiben muss. Während der beiden Weltcups in Varese und Luzern im Juni ist er zu einem knapp einmonatigen, verpflichtenden Studienaufenthalt in Singapur. So verbleiben für Zeidler dieses Jahr nur zwei Wettkämpfe: die Henley-Regatta in London und die Weltmeisterschaft im September in Shanghai (China).

Autor tp (Thomas Palm)