Warum wollt ihr überhaupt beim Mannheimer Stadtachter mitmachen?“ So die erste Frage unseres Trainers Michael Nijs im Februar 2025. Zum ersten Mal waren bei diesem Wettkampf Rennen für Anfänger*innen ausgeschrieben.

Wir Breitensportler*innen, mit höchstens 2 Rudersommern Erfahrung, wollen die Action einer Regatta hautnah erleben, „weil wir den Reiz der Herausforderung und das Schwitzen lieben.“ – könnte eine mögliche Antwort gewesen sein. Einige durften bereits einmal teilnehmen (Max, Ursula, Michael) oder haben bei der Women’s  Challenge (Bettina und Ursula) ordentlich geackert, um sich für eine Wettfahrt vorzubereiten. Doch im Vordergrund stand für uns der Gemeinschaftsaspekt: Gemeinsam rudern, auch wenn die Altersunterschiede riesig und die Technikdefizite bei einigen von uns erheblich waren. Vom Kaltstart bis zum Verlust des Skulls während voller Fahrt, haben wir alle möglichen Risikosituationen durchgespielt, geübt und dabei inständig gehofft, dass sie bitte nicht eintreten mögen. Michael hat sich viel Zeit genommen, unsere Technik zu verbessern und uns gut aufeinander einzustimmen.

So hat er spezielle Trainingsstunden für Christina Amail, Ursula Kreuser, Max Holtkamp und Manuel Ramminger eingeplant, die im Vierer mit Steuermann starteten. Birgit Ehrle und Bettina Schulz wurden für den Anfängerachter eingeteilt und erhielten ebenfalls ein Extratraining.

Bei herrlichem Frühlingswetter gingen die ersten Achter am Nachmittag des 5. April ins Rennen. Welche Überraschung: die gemeinsamen Trainingspartnerinnen Birgit und Bettina ruderten in zwei verschiedenen Booten. „Würfelachter“, so die Erklärung, was bedeutete, dass wir mit Sportlerinnen und Sportlern aus anderen Vereinen ruderten, die wir gar nicht kannten. Erleichternd war, dass Michael Nijs einen der zwei Achter steuerte. Der zweite Achter wurde von Rolf Manges vom Mannheimer Ruder-Club 1875 gesteuert. Die Ruderstrecke zum Start wurde bereits zum Probelauf. Ob wir uns trotz großer Trainings- und Altersunterschiede zusammenfinden können? „Nur kein Skull verlieren“, das war unser Mantra. Kaum zu glauben, dass einem Ruderer aus Speyer das dann tatsächlich passierte. Er verlor seine Skulls sogar 3-mal während der Fahrt. Michael gab auch hier exakte Kommandos und seine „Alt-Heidelberg“ vom HRK schob sich trotz des Missgeschicks am gegnerischen Boot vorbei und siegte souverän.

Beim anschließenden Vierer Rennen war die Aufregung groß, als wir feststellten, dass die richtigen Skulls nicht dort abgelegt waren, wo sie eigentlich sein sollten: „Irgendwo auf dem Gelände müssen sie ja sein!?“ Ein „Last-Minute-Skull-Suchen“ wurde so zum Aufwärmtraining der besonderen Art. Schließlich fanden sich die Skulls auf einem entlegenen Parkplatz wieder. Erste Herausforderung bewältigt. Auf dem Wasser kam es dann zum wunderbaren Moment, in dem es nichts gibt, außer uns und das Boot: Voll Gas geben, und nichts anderes im Kopf haben, als RUDERN – aufdrehen, rollen, eintauchen, durchziehen – und ATMEN. Die motivierenden „Zack“-Rufe von Michael brachten den Vierer schnell in einen gemeinsamen Rhythmus, auch wenn das HRK-Boot am Ende nicht gegen die starken Gegner aus Mannheim gewinnen konnte.

Für uns Anfängerinnen und Anfänger war es ein tolles Erlebnis. Ein großer Dank an Michael für sein Engagement! Gestärkt durch die Regatta, freuen wir uns nun auf einen intensiven Ruder-Sommer und darüber, Teil der Sportfamilie zu sein.

Foto (HRK): Regattagruppe Breitensportanfänger: Ursula Kreuser, Birgit Ehrle, Christina Amail, Michael Nijs, Bettina Schulz, Manuel Ramminger und Max Holtkamp

Autorin: Bettina Schulz