Traditionelle Ruderwettkämpfe bei bestem Oktoberwetter

An diesem Sonntag wurden wieder die jährlichen Stadtachter-Rennen ausgetragen. Hierbei treten Mannschaften beider Heidelberger Rudervereine in Achtern gegeneinander an. Der erste Wettkampf dieser Art fand bereits 1967 statt und war zunächst auf Männerachter beschränkt. Nach einer 25-jährigen Pause wurde diese Regatta jedoch wiederbelebt. Mittlerweile beinhaltet das Rennprogramm neben dem Männer-Achter auch den Frauen-Achter sowie einen gemischten Breitensport-Achter. Für gewöhnlich richtet der Heidelberger Regattaverband dieses Event am Sonntag zum Heidelberger Herbst aus. Aufgrund der vor zwei Wochen stattgefundenen Deutschen Sprintmeisterschaft wurde der Termin in diesem Jahr jedoch verschoben. Das nun kleinere Rahmenprogramm tat der Stimmung aber keinen Abbruch und so fanden sich bei bestem Oktoberwetter etwa 100 Klubmitglieder und Zuschauer am Steg des Heidelberger Rudervereins 1872 e.V. (HRK) ein, um die Mannschaften kräftig anzufeuern. Die Rennen starteten jeweils auf Höhe der Stadthalle und endeten ca. 400 min flussab auf Höhe des HRK-Stegs.

Los ging es mit dem Frauen-Achter. Beide Vereine trainierten diese Bootsklasse bereits fleißig für die Sprintmeisterschaften. An diesem Wochenende musste das Boot des HRK jedoch seine Besatzung anpassen und startete deshalb mit einer recht jungen Mannschaft. Barbara Eger, Elena Weyers, Lisanne Schlüter, Hannah Lange, Henrike Deissner, Nathalie Böck, Nina Zentgraf, Hannah Ridder und Steuermann Juri Seib bemühten sich sichtlich, die Konkurrenz nicht davon fahren zu lassen. Doch die Rudergesellschaft Heidelberg 1898 e.V. (RGH) nutzte die Gunst der Stunde und zog selbstbewusst am Boot des HRK vorbei. Somit ging der erste Sieg des Tages auf die andere Neckarseite.

Im zweiten Rennen traten die beiden Breitensport-Achter gegeneinander an. In dieser Bootsklasse sind die Mannschaften mitunter etwas bunter gemischt, es starten Männer und Frauen mit manchmal unterschiedlicher Rennerfahrung. In diesem Jahr gingen Tanja Sacconi, Evi Schyr, Eberhard Scholz, Jan Kubasta, Christian Fiderer, Martin Flum, Iris Pohlmeier, Petra Rother und Steuerfrau Lea Michel an den Start. Dies macht aber auch den Charme der Rennen aus, welche für gewöhnlich besonders spannend sind und mitunter auch sehr knapp entschieden werden. In diesem Jahr hatte die RGH die Bugspitze knapp vorn und konnte sich auch den zweiten Tagessieg sichern.

Das letzte Rennen bestreiten traditionell die Männer-Achter. In neuem Boot und gut eingefahrener Mannschaft ging der HRK an den Start. Die Routiniers Lars Henning, Sebastian Buss, Filip Adamski, Philipp Wessels, Jens Klein, Martin Remus, Dirk Marterer, Gregor Jakubik und Steuerfrau Hannemieke Punt setzten sich bereits am Start ab und ließen die gegnerische Mannschaft der RGH nicht mehr passieren. Wie im letzten Jahr sicherten sie sich somit auch im Jahr 2023 den Sieg, welcher mit Medaillen und einem Bronzeteller als Wanderpreis belohnt wurde.

Nach der Siegerehrung mit allen Teilnehmern ließ man den Tag gemütlich auf der Neckarwiese ausklingen. Der Biergarten war geöffnet, die Getränke kalt. Denn neben der ganzen Konkurrenz geht es beim Stadtachter am Ende vor allem um eins: gemeinsam mit den Ruderkameraden der anderen Neckarseite den Sport genießen, der uns alle verbindet.