Heidelberger Ruderklub 1872 e.V.

HRK-Damen holen Gold, Silber und dreimal Bronze bei DJM in Essen

Pauline Sauter gewinnt die DJM im leichten Doppelzweier

Mit den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (DJM) in Essen fand vom 24. bis 27. Juni nach eineinhalbjähriger pandemiebedingter Unterbrechung wieder eine große Regatta statt. Baden-Württemberg war in 85 Booten mit 117 Sportlern vertreten; eine Rekordbeteiligung, die die Lust auf einen ordentlichen Leistungsvergleich nach langer Zeit widerspiegelte.

Auch die HRK-Damen konnten Schlag auf Schlag Medaillen absahnen. Das Ergebnis: einmal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze. Zu so viel geballter Frauenpower gratulieren wir! Deutsche Meisterin im U23-Bereich wurde Pauline Sauter. Im Leichtgewichts-Doppelzweier konnte sie mit ihrer Ruderpartnerin Rieke Hülsen (TSV Ottendorf) fast schon planmäßig zeigen, wo der Hammer hängt – schließlich war im U23-Bereich die Meisterschaftsspannung schon etwas verflogen, da drei Wochen zuvor bei der Ratzeburger Regatta die Nominierungen für die U23-Weltmeisterschaft ausgefahren wurden. Nun freuen wir uns auf die U23-Weltmeristerschaften (7. Bis 11. Juli) auf dem Ruderkanal Račice in Tschechien und drücken Pauline schon mal beide Daumen bei den letzten Trainingsvorbereitungen!

Doch damit nicht genug. Auch Lisa Gutfleisch nahm bei den DJM teil und erruderte zweimal Bronze; einmal mit Ruderpartnerin Nora Preuser (Hamburg) im Doppelzweier und einmal im Achter.

Lisa Gutfleisch mit Nora Preuser

Auch die Jüngsten, unsere Junioren, konnten auf dem Baldeneysee glänzen. So konnte Antonia Nake eine Silber- und eine Bronzemedaille mit nach Hause nehmen. Ein Erlebnisbericht:

Endlich war es soweit, Antonia Nake, Max Dankov, Joshi Kumbartzki und Martin Remus machten sich zusammen mit Ihren Trainer:innen Lea Michel, Lea Stocker und Paul Costea auf den Weg zu den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften nach Essen auf. Mit einem Rekord-Meldeergebnis von 1350 Meldungen aus 165 Vereinen war selbst der Regattaveranstalter überrascht. Aber nach dem Regatta-Stillstand durch Corona war die Euphorie der Sportler:Innen groß, sich endlich unter Wettkampfbedingungen messen zu können.

Nach vierstündiger Fahrt erreichten die HRKler die Regattastrecke am Baldeneysee in Essen. Diese zeigte sich dieses Jahr von ihrer besten Seite, kaum Wind, kein Wellengang und für das Final-Wochenende war bestes Wetter angesagt.

Kaum angekommen, hieß es für die HRK Jugendlichen bereits, Boote aufriggern und die ersten Trainingseinheiten auf der noch unbekannten Regattastrecke zu absolvieren, denn am nächsten Tag standen bereits die ersten Vorläufe an.

Joshi und Max – unsere beiden B-Junior Leichtgewichte (15/16 Jahre) – hatten bei Ihrer ersten Deutschen Meisterschaft im Doppelzweier bereits eines der größten Meldefelder der Veranstaltung erwischt. 27 Boote gingen an den Start, so dass die Qualifikation bis zum Finale über mehrere Qualifikationsrennen erstreckte. Im Vorlauf knapp am 2ten Platz vorbei, ging es über den Hoffnungslauf ins Halbfinale. Dort erwischten sie auch noch das schnellste Halbfinale, so dass sie es knapp nichts ins Finale schafften.

Weiter ging es für Joshi und Max im Doppelvierer mit ihren Ruderpartnern aus Karlsruhe. Auch in dieser Bootsklasse gab es ein großes Meldefeld, so dass sich 15 Boote um die Finalplätze stritten. Mit einem dritten Platz im Vorlauf konnten sich die Vier den Umweg über den Hoffnungslauf sparen.  Nun hieß es Daumen drücken für das Halbfinale. Mit einem vie

Pauline Sauter (HRK) mit Rieke Hülsen (TSV Ottendorf)

rten Platz schrammten sie leider knapp am Einzug ins A-Finale vorbei. Nun hieß es nochmal alle Kraftreserven für das B-Finale zu mobilisieren.  Vom Start wegen lagen Joshi und Max auf dem 3ten Platz – im Mittelteil konnten sie nochmal stärker an die zwei führenden Boote aus Ratzeburg und Hamburg rankommen. Im Ziel festigten sie dann ihren 3. Platz, so dass sie in der Gesamtwertung auf dem 9. Platz landeten. Sprich 9t schnelles Boot in Deutschland sind. Ein toller Erfolg bei Ihrer ersten Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften, wenn auch die Erwartungen seitens der Sportler größer waren.

Als nächster war Martin an der Reihe. Er startete im Einer in der A-Junior Leichtgewichtsklasse (17/18 Jahre). Bei seiner ersten Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften – zudem auch noch als jüngerer Jahrgang – war das Motto „gute Rennen abliefern, Erfahrungen sammeln und so weit wie möglich kommen.“  23 Meldungen waren eingegangen, so dass auch hier mehrere Qualifikationsrennen bestritten werden mussten. Im Vorlauf berechtigte nur der erste Platz zur direkten Teilnahme am Halbfinale, so dass Martin den Umweg über den Hoffnungslauf nehmen musste. Platz 3 im Hoffnungslauf reichte leider nicht, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren.

Unsere einzige weibliche Starterin in der B-Juniorinnen (15/16 Jahre) Konkurrenz war Antonia Nake. Über mehrere Selektionswettkämpfe in München und Hamburg konnte sie sich für die Baden-Württemberg Auswahl im Vierer und im Achter qualifizieren.

Als erstes stand das Finale im Vierer ohne an. Zusammen mit ihren Ruderpartnerinnen Melina Lindenmuth (Mannheim), Nora Dormeyer und Leonie Goller (beide Friedrichshafen) hatte Antonia sich einiges vorgenommen. Nach einem fulminanten Start führten sie das Feld an. Dann versteuerten sie sich etwas, so dass sie die Streckenbojen touchierten und das Boot fast zum Stehen kam. Unbeirrt sammelten sich die Ruderinnen wieder und machten sich auf die Verfolgungsjagd. Der Abstand zum führenden Boot aus Frankfurt verringerte sich zunehmend. Auf Position 2 liegend kam es zu einem Bord-an-Bord Kampf zwischen dem hinter ihnen liegenden Boot aus Magdeburg. Im Endspurt mussten sie sich knapp den Magdeburgerinnen geschlagen geben. Im Ziel bedeutet das Platz drei und damit Bronze für Antonia und Ihre Mannschaft.

Nun hieß es schnell regenerieren und Kräfte sammeln für das anstehende Achterrennen. Der Ausgang dieses Rennen war besonders spannend, da aufgrund der Pandemie lange Zeit das Rudern nur in Kleinbooten zulässig war. Wettkämpfe fanden pandemiebedingt gar nicht statt und die Landesverbände konnten erst vor 4 Wochen anfangen ihre Großboote zu formieren. Den Regattasprechern war sichtlich anzumerken, wie froh sie waren, endlich wieder Achterrennen ankündigen zu dürfen. Die B-Juniorinnen eröffneten die Achterrennen. Antonia startete in Renngemeinschaft mit Mannheim, Karlsruhe und Friedrichshafen. Diesmal kamen sie nicht so gut vom Start weg und mussten das Feld von hinten aufrollen. Je länger die 1500m dauerten, umso besser kamen die 8 Mädels + Steuerfrau in Fahrt. Auf den letzten 500m machten sie nochmal ein Fass auf und ruderten die schnellste Zeit. Im Ziel mussten sie sich nur um 1,5 Sekunden dem Hessen-Achter geschlagen geben – lagen aber deutlich vor dem drittplatzierten Boot aus NRW. Somit bedeutete das Platz 2 und Silber für Antonia und Ihre Mannschaft bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften 2021.

Nach einer kurzen Wettkampfpause sind nun alle Augen auf die Baden-Württembergischen Landesmeisterschaften in Breisach vom 24.7-25.7.21 gerichtet. Dort wollen sich unsere HRK-Junior:Innen nochmals in Szene setzen.

Von Irina Nake

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